Was Sie über den weiblichen Zyklus und Hormone wissen sollten
Jedes Monat entwickelt sich in einem der zwei Eierstöcke ein Eibläschen (=Follikel). Über ungefähr 12 Tage reift es bis zu einer Größe von 2 cm heran – dann ist der Follikel sprungreif. Kommt nun eine männliche Samenzelle im passenden Zeitpunkt dazu, kommt es zu einer Befruchtung. Gleich beginnt sich die Zelle zu teilen. Nur 5 Tage lang dauert die Zellteilung und die Wanderung bis in die Gebärmutter. In der Gebärmutter ist jetzt eine Blastozyste (=Embryo am Tag 5) vorhanden. Jetzt sollte es sich der Embryo in der Gebärmutter richtig gemütlich machen und sich einnisten. So könnte man den weiblichen Zyklus kurz zusammenfassen, komplexer wird das Ganze, wenn man sich den Zyklus in Kombination mit den dafür zuständigen Hormonen im Detail ansieht.
Der weibliche Zyklus dauert in etwa 28 Tage. Ein Follikel wächst heran, dieses Heranwachsen wird gesteuert von der Hypophyse (=Hirnanhangsdrüse im Kopf). Die Hypophyse produziert das FSH (Follikel Stimulierendes Hormon). FSH ist verantwortlich für das Wachstum des Eibläschens. Der Follikel wächst bis zum 12. -14. Tag des Zyklus zur Sprungreife heran. Der wachsende Follikel produziert das Hormon Östrogen. Dieses Hormon verursacht den Eisprung, baut die Schleimhaut in der Gebärmutter auf und bereitet diese somit auf das Einnisten des Follikels vor.
Das Hormon LH (=Luteinisierendes Hormon) steigt aufgrund einer Wechselwirkung von dem Follikel und der Hypophyse ebenso in der ersten Zyklushälfte an. LH bewirkt, dass die Eizelle aus dem Follikel freigesetzt wird und sich in den sogenannten Gelbkörper umwandelt. Gleichzeitig wird ein anderes Hormon freigesetzt - Progesteron - das für die Umwandlung der Schleimhaut zuständig ist. Es transformiert die Schleimhaut so, dass sich der Embryo optimal einnisten kann, wenn er in der Gebärmutter ankommt. Der eingenistete Embryo sendet schließlich Signale aus, das Hormon HCG (=Humanes Choriongonadotropin) wird gebildet. Dieses Hormon kann nach spätestens 12 Tagen im Urin nachgewiesen werden – bekannt durch den klassischen Urin-Schwangerschaftstest. Mit dem Hormon HCG wird das Wachstum des Gelbkörpers angeregt, welcher bis zu 4 cm groß werden kann. Somit kommt es bei einer Schwangerschaft nicht zur Regelblutung. Ist kein Embryo vorhanden, fehlt das HCG und der Zyklus beginnt mit der Regelblutung auf ein Neues.
Im weiblichen Zyklus sind also viele Hormone beteiligt, die die Frage schwanger oder nicht schwanger maßgeblich beeinflussen.